Textbehandlung in China – das heißt normalerweise, Fragen zum Text beantworten und diesen eventuell auswendig lernen. Im folgenden Beitrag beschreibt der Verfasser, wie er versucht, die Lesehaltung seiner Lerngruppe zu verändern und sie zur Anwendung von Lesestrategien hinzuführen. Im Sinne der von Peter Bimmel im Grundsatzartikel gemachten Unterscheidung handelt es sich dabei um Gebrauchsstrategien, die es erleichtern, die vorliegenden Texte zu entschlüsseln, nicht im eigentlichen Sinne um Lernstrategien. Aber indem die chinesischen Studenten auf neue Weise mit dem Text umgehen, verändert sich auch ihre Einstellung zum Deutschlernen überhaupt: sie begreifen allmählich, daß man eine Sprache nur lernt, indem man sich ihr aktiv, mit eigenen Hypothesen, nähert. Insofern empfiehlt es sich, die Diskussion darüber, wie gelernt wurde (4. Schritt) in jedem Fall in der Klasse zu führen (eventuell in der Muttersprache) und die Lesestrategien als allgemeinere Problemlöse-Strategien für das Lese- und Hörverstehen herauszuarbeiten. Das ist sicher nicht nur für Studenten, sondern auch für Schülerinnen und Schüler, die erst langsam an selbständiges Lernen gewöhnt werden müssen, ein guter Weg.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2194-1823.1993.08.12 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2194-1823 |
Ausgabe / Jahr: | 8 / 1993 |
Veröffentlicht: | 1993-03-01 |
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