DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2194-1823.1993.09 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2194-1823 |
Ausgabe / Jahr: | 9 / 1993 |
Veröffentlicht: | 1993-10-01 |
Fremdsprachenlehren vollzieht sich in Wellen, manchmal auch in Moden. Das Auf und Ab der zurückliegenden Jahrzehnte betraf häufig wiederkehrende Aspekte: die Rolle des Lehrenden und die der Lernenden, die Bedeutung des Lehrmaterials und der technischen Medien, das Verhältnis von Ausgangs- und Zielsprache sowie die Anwendung des Gelernten in Situationen außerhalb des Unterrichts. Ein Thema aber stand stets im Mittelpunkt: die Rolle der Grammatik, in neuerer Zeit das Verhältnis von Kommunikation und Grammatik.
Wie schaffe ich es, grammatische Inhalte so in Übungen zu verpacken, daß wirkliches Sprachhandeln gelingt? Henning Bolte entwirft Handlungsrahmen für Grammatikübungen, in denen zwar Grammatik gezielt geübt wird, gleichzeitig aber auch eine echte Kommunikationssituation zwischen den Schülerinnen und Schülern entsteht.
Dativ oder Akkusativ? Rund um die Welt quälen sich Deutschlernende damit, die richtige Wahl zu treffen. Hier wird ein Weg gezeigt, um mit Auge, Mund und Ohr, Händen und Füßen, mit Satzpuzzle oder Bildern das Problem zu lösen.
Textlinguistik hat Konjunktur. Hier wird gezeigt, wie Textarbeit erfolgreich sein kann. Schwierige Begriffe – „Thema und Rhema“, „Verweismittel“, „Konnektoren“, „Deixis“ „Anaphorik“ und „thematische Progression“ – werden verständlich und verlieren ihr abschreckendes Bild. Eine wichtige Hilfe beim „Texte knacken“.
Weit über Irland hinaus ist die Zeitschrift „Authentik auf deutsch”, verbreitet: Barbara Sudrow ist eine der Mitarbeiterinnen. In ihrem Beitrag zeigt sie, wie originale Zeitungstexte für eine lebendige Grammatikarbeit genutzt werden können. Ihre Vorschläge kann man nur zur Nachahmung empfehlen!
Grammatik wird beim Sprachenlernen oft als notwendiges Übel empfunden. Besonders die deutsche Grammatik gilt dabei als schwer lernbar und undurchsichtig. Anhand einiger Beispiele wollen wir zeigen, daß Grammatiklernen eine spannende Sache sein kann, wenn man sich in erster Linie an der Sprachwirklichkeit und weniger an den linguistischen Beschreibungen von Sprache orientiert.
Wie wird die Grammatik einer Fremdsprache erlernt? Eine uralte Frage! Hier wird – in Anlehnung an Leontjevs lerntheoretisches Modell – ein Verfahren vorgeschlagen, das zur Visualisierung grammatischer Strukturen führt. Themen: Dativ- und Akkusativergänzung, Satzgliedstellung, die Konjunktionen „wenn/als“ sowie die Flexion des Adjektivs.
Mit dem Mondgesicht spielt Rosi Jory aus Kanada, und mit einem lustigen Haus (= Subjekt), einer tüchtigen Lokomotive (= Verb), einer Box (= verschiedene Verbergänzungen) und vielen anderen Elementen, um ihren Schülerinnen und Schülern zu zeigen, daß Grammatik auch eine vergnügliche Angelegenheit sein kann.
Die Autorinnen wollen über den Wahlspruch der kommunikativen Didaktik hinaus: Sprachunterricht soll auch, aber nicht nur „Spaß machen“. Sprachunterricht soll kommunikativ sein, aber auch das Wissen um korrekte Sprachverwendung vermitteln. „Lebendiges Grammatiklernen“, bei dem die Lernenden das Funktionieren der Formen und Strukturen der deutschen Sprache in Texten selbst entdecken, vereint beides. Die Beispiele aus dem Lehrwerk „Prima! Deutsch für Schüler“ zeigen, daß das gelingen kann.
+++ Grammatiken der deutschen Sprache: Für die Lehrenden +++ Grammatiken für Deutsch als Fremdsprache: Für Lehrende und fortgeschrittene Lernende +++ Grammatiken mit Übungen für Lernende +++ Übungsbücher mit Grammatikspielen +++
Ulrika Tornberg aus Uppsala hat zugehört, wenn Schülerinnen und Schüler bei der gemeinsamen Arbeit mit Grammatik ihre Gedanken äußern. Dabei kam allerlei Überraschendes heraus. Das Interessanteste: Je weniger Lehreraktivität, desto mehr lernen die Schülerinnen und Schüler.
+++ Affix +++ Aktionsarten des Verbs +++ Bilinguismus/Bilingualismus +++ Consecutio temporum +++ Deixis +++ Dependenz-Verb-Grammatik +++ Eidetisch +++ Existimatorische Angabe +++ Funktionsverbgefüge +++ Funktionale Satzperspektive +++ Hyperonym +++ Kohärenzmittel +++ Metasprache/metasprachlich +++ Metasprache/metasprachlich +++ u.v.m. +++
Engel, Ulrich (Hrsg.): Grammatiken eines Jahrzehnts. In: Wierlacher, Alois (Hrsg.): Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache, Band 16. München: iudicium 1990.
Buscha, Joachim/Schröder, Jochen: Linguistische und didaktische Grammatik. Leipzig: Verlag für Enzyklopädie 1989.
Dahl, Johannes/Weis, Brigitte: Handbuch Grammatik im Unterricht. München: Goethe-Institut 1988.
Hentschel, Elke/Weydt, Harald: Handbuch der deutschen Grammatik. Berlin: de Gruyter 1990.
u.v.m.
Norbert M. Schmitz: Das Deutsch Spiel. Drei Spiele für die Sekundarstufe I und für Deutsch als Fremdsprache. Frankfurt/M.: Diesterweg 1993.
Judith Macheiner: Das grammatische VARIETÉ oder Die Kunst und das Vergnügen, deutsche Sätze zu bilden. Frankfurt/M.: Eichborn Verlag 1991, 406 S.
Die Grammatik im Sprachunterricht hat kein Eigenleben. Grammatische Strukturen (Sprachwissen) dienen dazu, mit der Sprache umgehen zu können (Sprachhandeln), d. h. Kommunikationssituationen zu meistern. Ich möchte hier ein Beispiel dafür anführen, wie die Umsetzung von Sprachwissen in Sprachhandeln vorbereitet werden kann.
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