DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2194-1823.2006.34 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2194-1823 |
Ausgabe / Jahr: | 34 / 2006 |
Veröffentlicht: | 2006-03-01 |
Will man die aktuelle gesellschaftliche Auseinandersetzung in Deutschland mit dem Thema Prüfungen, Tests und Leistungsvergleiche umschreiben, drängt sich ein Bild aus Bertolt Brechts Kaukasischem Kreidekreis auf: im Mittelpunkt als zartes Kind unsere Lernenden, an dem zwei Mütter verzweifelt in entgegengesetzte Richtungen ziehen. An dem einen Ärmchen ziehen Bildungspolitiker, die mehr nationale und internationale Leistungsvergleiche für die Zukunftsfähigkeit ihres Landes für nützlich halten.
Europaweite Transparenz für Zeugnisse und Leistungsniveaus – dieses Ziel des Europarates hat inzwischen unter Fremdsprachenlehrenden große Anziehungskraft entfaltet. Doch wie steht es mit der Umsetzung? Was leisten der Gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen und Profile Deutsch tatsächlich für die Praxis, für Tests und Prüfungen? Diesen Fragen geht der folgende Beitrag nach.
Seit September 2004 ist es niederländischen Sprachenlernern möglich, sich online ein Sprachenportfolio – Europese Taalportfolio BVE – zusammenzustellen. Dieses Sprachenportfolio soll den Lernenden helfen, ihre Sprachkenntnisse selbst einzuschätzen und weiterzuentwickeln. Die in den Niederlanden gemachten Erfahrungen können auch für andere Länder von Interesse sein.
Die Diskussion um Bildungsstandards ist seit etwa drei Jahren in Deutschland voll im Gange. Auslöser dafür waren nicht zuletzt die enttäuschenden Ergebnisse deutscher Schülerinnen und Schüler bei der internationalen PISA-Vergleichsstudie. Die deutschen Auslandsschulen sind von diesem Reformprozess ebenfalls erfasst. Im folgenden Beitrag erläutert und bewertet Helmut H. Duffing, Schulleiter der Deutschen Internationalen Schule Den Haag (DiSDH), was dieser Prozess für seine Praxis in den Niederlanden bedeutet.
Dieser Beitrag hält dagegen: gegen die weltweite Standardisierung von Prüfungen, gegen die Etablierung globaler Zertifikate auch an der Schule, gegen die Entkoppelung von Unterricht und Prüfungen von lokalen Bedürfnissen und Kontexten. Er plädiert für stärkere Eigenverantwortung der Lernenden (z.B. durch Sprachenportfolios), für die Entwicklung einer spezifischen Lernkultur mit individuellen Profilen, für Sprachenteiligkeit und die Bewahrung der pädagogischen Funktion von Sprachunterricht.
Auf Noten kann man nicht verzichten – sie können den Ehrgeiz der Lernenden wecken, aber oft wirken sie auch demotivierend.
Zu den Ländern, in denen jährliche zentrale Abschlussprüfungen seit langem zum Schulalltag gehören, zählt Großbritannien. In kaum einem anderen Land Europas gibt es mehr Erfahrungen, aber auch mehr Streit um den sogenannten „Washback-Effekt“ zentraler Prüfungen auf den Fremdsprachenunterricht. Die Autoren beleuchten diesen Einfluss und kommen zu dem Schluss, dass er durchaus besorgniserregend ist.
Seit dem Jahr 2000 werden an öffentlichen Schulen in Italien erfolgreich Sprachprüfungen ausländischer Institutionen abgenommen. Was mit etwas mehr als 1000 Deutschprüfungen begann, erlebte eine enorme Steigerung auf derzeit circa 12 000. Andere europäische und außereuropäische Länder haben inzwischen ihr Interesse an Prüfungen für Schüler bekundet: In Frankreich, Polen, Griechenland und in den Niederlanden werden diese bereits eingesetzt, Rumänien, Tschechien und Spanien möchten nachziehen.
Geprüft werden und Spaß haben, gibt es das? Und zwar nicht nur für die Prüfenden, sondern auch die Prüflinge? Die Frage setzt die Antwort schon voraus: Ja! In diesem Beitrag geht es um ein Simulationsspiel, das zunehmend in niederländischen Schulen gespielt wird: Die „Sprachstadt“. Im Beitrag wird das Spiel kurz vorgestellt, konkrete Aufgabenbeispiele und Tipps für die Durchführung laden zur Nachahmung ein.
Lehrkräfte erstellen selbst mehr oder weniger häufig Lernfortschrittstests für ihre Lernenden. Dabei stehen die Lückentests gespickt mit Aufgaben zu grammatischen Strukturen hoch im Kurs. Für Schülerinnen und Schüler, die sich der Mühe unterziehen, Deutsch zu erlernen, wird die emotional so wichtige Leistungsmessung zur „Lückenerfahrung“. Dass es auch anders geht, zeigt dieser Beitrag.
In den Ländern des ehemaligen Ostblocks wurden Lehrerinnen und Lehrer in den 1990er-Jahren vor die kaum lösbare Aufgabe gestellt, staatliche Abschlussprüfungen vollkommen auf moderne, d.h. kommunikative Methoden, umzustellen. Das Gespräch mit Sibylle Bolton, Expertin in der Entwicklung von Sprachprüfungen, über ihre Erfahrungen bei Fortbildungsseminaren zum Thema „Testen und Prüfen“, zeigt, dass dabei zahlreiche grundlegende Fragen aufgeworfen wurden, die auch heute noch vielerorts von Bedeutung sind.
Eine neue Prüfung, in diesem Fall Start Deutsch, müssen die zukünftigen Prüfer erst mal kennen lernen: Aus welchen Teilen besteht sie? Welche Philosophie steckt dahinter? Welche (neuen) Anforderungen stellt sie an die Lernenden und die Prüfenden? Mit einem dicken Prüfungsordner ausgestattet, reiste Ulla Varchmin nach Moskau, um die neue Prüfung bekannt zu machen.
+++ Authentizität +++ Backwash / Washback +++ Einstufungstest +++ Erprobung +++ Gewichtung +++ Gütekriterien +++ Lernfortschrittstest / Lernerfolgskontrolle +++ Prüfung +++ Skalierung +++ Test +++ Testbeschreibung +++ Zertifikat +++
+++ Zum Thema „Testen und Prüfen“ +++ zum Thema „Bildungsstandards“ +++
+++ Und immer wieder die Rechtschreibreform! +++ Wörter und Unwörter des Jahres +++
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