DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2194-1823.2008.39 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2194-1823 |
Ausgabe / Jahr: | 39 / 2008 |
Veröffentlicht: | 2008-09-01 |
In diesem Beitrag geht es zunächst um die Frage, welche Art von Kompetenz das etwas sperrige Kompositum „Textkompetenz“ für den Fremdsprachenunterricht bedeutet. Danach wird erläutert, inwiefern eine integrierte Arbeit an den Fertigkeiten Lesen und Schreiben im Sprachunterricht sinnvoll erscheint. Zwei Unterrichtsbeispiele illustrieren im letzten Abschnitt dieses Beitrags, wie dies konkret aussehen könnte.
„Textkompetenz? Noch ein neuer Begriff? Brauchen wir den?“ Unsere Antwort auf diese Fragen ist positiv: Ja, diesen neuen Begriff brauchen wir – und es ist schade, dass wir ihn nicht schon seit Langem haben. Denn dieser Begriff erlaubt es, bekannte Phänomene des Sprachgebrauchs und des Unterrichts aus einer neuen und interessanten Perspektive zu sehen.
Beim Beobachtenden Lernen hören und sehen Schülerinnen und Schüler sich an, wie schriftliche und mündliche Texte, die sie produzieren, von anderen rezipiert werden. Damit erhalten sie Einblick in die Wechselwirkung zwischen Textmerkmalen und Lese- bzw. Hörprozessen. Auch ermöglicht das beobachtende Lernen ihnen zu erfahren, wie Mitschülerinnen und Mitschüler Lernaufgaben erle digen. So können sie Vorgehensweisen miteinander vergleichen und über Aufgabenstellungen nach denken. Als lediglich sprechende oder schreibende Schülerinnen und Schüler kommen sie kaum dazu, denn das Sprechen bzw. Schreiben selbst beansprucht bereits alle Aufmerksamkeit.
In diesem Beitrag wird ein didaktisches Modell zur Förderung der Textkompetenz vorgestellt, mit dem Fremd- und Zweitsprachenlernende dabei unterstützt werden können, die Anforderungen im Umgang mit Texten im Unterricht besser zu bewältigen. Dieses 3-Phasen-Modell kann in vielfältigen Lernsituationen eingesetzt werden und ermöglicht es, die Textkompetenz der Lernenden schrittweise aufzubauen und zu erweitern.
Der folgende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, welches Leseverhalten die in Fachtexten üblichen komplexen deutschen Satzmuster bei bereits fortgeschrittenen Fremdsprachenlernenden auslösen; er zeigt tendenziell erfolgreiche sowie unproduktive Lesestrategien von Lernenden auf und plädiert für den Einsatz variierender schriftlicher Rezeptionsmethoden.
Neben Fähigkeiten im kognitiven und sprachlichen Bereich umfasst Textkompetenz auch lexikalische Kompetenz: Damit ist nicht nur Wortschatzkenntnis gemeint, sondern auch die Fähigkeit, Wörter im jeweiligen Kontext adäquat zu verwenden. Ein Mangel an fundierten Wortschatzkenntnissen erschwert nicht nur das Verstehen, sondern auch das Produzieren von fremdsprachlichen Texten. Das gilt grundsätzlich für alle Lernstufen; für fortgeschrittene Lernende ist dies jedoch besonders von Bedeutung. In diesem Beitrag geht es darum, zu zeigen, wie Textkompetenz durch Wortschatzarbeit gefördert werden kann.
Der folgende Beitrag reflektiert die Erfahrungen der Autorin bei einem Fortbildungsseminar in einer bilingualen Schule für Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer in Ungarn. Das Seminar wurde unter dem Motto „Möglichkeiten zur Effektivierung der textorientierten Arbeit“ durchgeführt und war mit der Zielsetzung verbunden, zu einer veränderten Lehr- und Lernkultur im Unterricht beizutragen.
In diesem Beitrag geht es darum, zu zeigen, dass wir viele Textsorten und ihre Muster abgespeichert haben und bewusst oder unbewusst verwenden – zum einen wenn wir Gehörtes und Gelesenes erkennen wollen, zum anderen wenn wir selbst Gespräche führen oder Texte schreiben. Der Grundgedanke dieses Aufsatzes ist der, dass wir beim Rezipieren und Produzieren in der Fremdsprache vielleicht dazu neigen, die meist automatisierten Textsortenmuster aus der Erstsprache in die Fremdsprache zu übertragen – zu dem Preis, dass wir nicht verstanden werden oder selbst nichts verstehen. Außerdem soll versucht werden zu zeigen, wie wir dies vermeiden können.
Als Gymnasiasten wurde uns beigebracht, der Genitiv sei der Kasus der Gebildeten, das gelte für das Deutsche ebenso wie für das Lateinische. Noch heute schwingt ein nostalgisches Bedauern mit, wenn vom Tod des Genitivs die Rede ist. Gemeint ist damit zuerst sein Rückgang als Objektkasus, als Kasus also, der vom Verb oder Adjektiv regiert wird. In der Grammatik von Friedrich Blatz (1880) finden sich ungefähr 160 Genitiv-Verben.
Internationale Studierende, die an deutschsprachigen Universitäten studieren, müssen fachliches und sprachliches Lernen gleichzeitig bewältigen. Darauf bereiten weder Sprachkurse noch ein Grundstudium „Germanistik“ im Heimatland in ausreichendem Maße vor. Die Studierenden müssen die Weiterentwicklung ihrer sprachlichen und textbezogenen Kompetenzen im Kontext der fremden Wissenschaftskultur daher meist selbst in Angriff nehmen. Wie man sie dabei unterstützen kann, soll im folgenden Beitrag gezeigt werden. Er führt in ein Kurskonzept ein, das in einem universitären, wissenschaftssprachlich orientierten Sprachkurs (Niveau C1) ausprobiert wurde, und gibt beispielhaft Einblick in die Aufgabenpraxis.
Während im angloamerikanischen Raum in den letzten Jahren zahlreiche Bücher im Bereich „literacy“ erschienen sind, ist Textkompetenz in der deutschsprachigen Fachliteratur erst in jüngerer Zeit ein vieldiskutiertes Thema. Bei den folgenden Büchern handelt es sich um thematisch breit angelegte Sammelbände, die sowohl theoretische als auch didaktische Aspekte von Textkompetenz behandeln.
+++ Literacy – Literalität +++ Textkompetenz +++ Literacy practices – literale Praxis +++
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