DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2194-1823.1992.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2194-1823 |
Ausgabe / Jahr: | 6 / 1992 |
Veröffentlicht: | 1992-03-01 |
Gut zweieinhalb Jahre nach den Montagsdemonstrationen in Leipzig und den anderen Großstädten der ehemaligen DDR ist festzuhalten, daß die deutsche Einheit und deren Folgen nicht nur die Menschen, sondern auch die „Landeskunde“ im Deutsch-als- Fremdsprache-Unterricht überrascht hat und noch immer überrascht. Ein Zustand, der sich wohl so schnell nicht ändern wird. Und das hat – so vermuten wir – auch etwas mit den Besonderheiten der „Landeskunde“ zu tun, die man an diesem einmaligen historischen Prozeß „deutsche Einheit“ besonders gut studieren kann.
Die Bilder, die einer vom fremden Land hat, haben oft mehr mit dem eigenen Kopf zu tun als mit der fremden Wirklichkeit. Der folgende Beitrag enthält praktische Vorschläge, wie Schülerinnen und Schüler lernen können, das eigene kulturelle Vorverständnis zu erkennen und zu relativieren.
„Typisch deutsch”- gibt’s das überhaupt? Auf jeden Fall muß man eine Menge über den deutschen Alltag (von den Tischsitten bis zur Intimhygiene) wissen, wenn man als Besucher aus fernen Ländern nach Mitteleuropa kommt.
Mit meinem Beitrag möchte ich Lehrerinnen und Lehrer dazu anregen, hin und wieder auch mit literarischen Texten auf landeskundliche „Spurensuche“ zu gehen. Um das zu veranschaulichen, habe ich drei zeitgenössische Gedichte ausgewählt. Ich möchte beschreiben, wie sich im behutsam fragenden Umgang mit den Gedichten die landeskundlichen Einsichten allmählich herausbilden.
Reinhard Ammer: Das Deutschlandbild in den Lehrwerken für Deutsch als Fremdsprache. Diss, iudicium, München 1988.
Gisela Baumgratz/ Rüdiger Stephan( Hg).: Fremdsprachenlernen als Beitrag zur internationalen Verständigung. iudicium, München 1987.
Gerhard Neuner(Hg.): Kulturkontraste im DaF-Unterricht. iudicium, München 1986.
u.v.m.
Die folgenden 25 Thesen wurden zunächst für das Goethe- Institut erarbeitet. Darüber hinaus möchte sie der Beirat Deutsch als Fremdsprache als Diskussionsangebot an alle in der Kulturvermittlung Tätigen und an eine interessierte Öffentlichkeit verstanden wissen. Die Thesen wollen eine Diskussion des in vielen Bereichen der Kulturvermittlung scheinbar selbstverständlichen „erweiterten Kulturbegriffs“ anregen. Davon ausgehend soll auch über die Verbindung von Kultur, Sprache und Sprachunterricht öffentlich nachgedacht werden.
Die politischen Ereignisse in Deutschland zwischen Anfang 1989 (Ungarn macht den Eisernen Vorhang durchlässiger, viele DDR-Bürger fliehen in die BRD) und heute sind ein wichtiges und beliebtes Thema im fremdsprachlichen Deutschunterricht und werden es wohl auch noch einige Zeit lang bleiben.
Inzwischen gibt es Mauer und Stacheldraht nicht mehr, Ossis und Wessis treffen sich und lernen sich kennen. Man redet miteinander und übereinander. Zwei Ossis zum Beispiel: „Kennst du den Unterschied zwischen Gott und einem Wessi?“ – „Gott weiß alles, und ein Wessi weiß alles besser.“ Und mit dieser Feststellung war das Wort des Jahres 1991 geboren.
Mit ihren Deutschland-Puzzles für Kinder zeigt I. Vrignaud schöne Beispiele für eine spielerische, kindgemäß konkrete und aktive Einführung in die elementaren geographischen Gegebenheiten des Zielsprachenlandes, die sowohl die motorischen Bedürfnisse als auch die Phantasie der Kinder anspricht. Ebenso interessieren sich Kinder für Feste und kulturelle Besonderheiten.
Gewiß! Die deutsche Vereinigung, das sind auch Daten und Fakten. Mehr als das aber interessiert jugendliche Deutschlernende, wie deutsche Jugendliche in Ost und West diese Veränderungen erlebten und wie sie darauf reagieren. Katrin Drechsel stellt ein Buch vor, in dem betroffene Schüler sich äußern, und sie zeigt an drei Texten, wie man damit im Unterricht arbeiten kann.
Das Thema „Reisen/Ausreisen“ war ein zentrales Thema, das die Menschen in der ehemaligen DDR bewegte und in Konflikt zu den Regierenden brachte. Der Sehnsucht der Menschen, Grenzen zu überschreiten und zu reisen, dem Drang, die eigenen, beengten Verhältnisse wenigstens vorübergehend zu verlassen, setzten diese restriktive Reisebestimmungen, eine 1378 km lange, verminte, streng bewachte Westgrenze und 107 km Berliner Mauer entgegen. Dieselbe Sehnsucht läutete 28 Jahre später, als Hunderttausende auf die Straße gingen und Zehntausende flüchteten, das Ende der DDR ein. Wie war das damals? Wie ist es heute? Wie könnte es werden? Ulrich Zeuner aus Dresden hat zu diesen Fragen Materialien und Informationen zusammengestellt. Einige der Materialien kann man auch gut im Unterricht verwenden.
Die neuen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse in den ersten Jahren nach der Vereinigung Deutschlands haben in einer Vielzahl neuer Wörter oder in der „Umwidmung“ schon vorhandener Wörter ihren sprachlichen Ausdruck gefunden. Das Glossar bietet eine Auswahl besonders häufig gebrauchter Begriffe.
Landeskunde fragt nicht nur nach der Gegenwart. Landeskunde fragt auch nach der Vergangenheit, zum Beispiel, um die Gegenwart zu verstehen. Aber: Deutsche Geschichte – gehört das nicht in den Geschichtsunterricht? Und: Ist Geschichte häufig nicht ein eher trockenes, langweiliges Fach, in dem Wissen eingetrichtert wird und Daten und Fakten gelernt werden müssen?
Vorschläge eines indischen Deutschlehrers
+++ Geographie +++ Geschichte, Politik, Gesellschaft, Wirtschaft +++ Textbücher +++ Materialien des Goethe-Instituts +++ Hier bekommt man Informationen +++
Seit 10 Jahren: AKTUELLES in Schweden Im Frühjahr wurde „AKTUELLES für den Deutschunterricht“ zehn Jahre alt. Diese Zeitschrift, die anfänglich gar keine sein wollte, gehört also zu den älteren unter den sogenannten PV-Zeitschriften des Goethe-Instituts. (PV = Pädagogische Verbindungsarbeit)
+++ Stereotyp und Vorurteil +++ Selbstbild und Fremdbild +++
Auf dem Gebiet der ehemaligen DDR hat sich vieles geändert und verändert oder: über „ändern“ und „verändern“
Hier finden Sie im Webangebot Videos, Audiobeispiele sowie Zusatzmaterialien
Um unseren Webauftritt für Sie und uns erfolgreicher zu gestalten und
Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Das sind zum einen notwendige für den technischen Betrieb. Zum
anderen Cookies zur komfortableren Benutzerführung, zur verbesserten
Ansprache unserer Besucherinnen und Besucher oder für anonymisierte
statistische Auswertungen. Um alle Funktionalitäten dieser Seite gut
nutzen zu können, ist Ihr Einverständnis gefragt.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Notwendige | Komfort | Statistik
Bitte wählen Sie aus folgenden Optionen: