DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2194-1823.2020.62 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2194-1823 |
Ausgabe / Jahr: | 62 / 2020 |
Veröffentlicht: | 2020-04-22 |
Anhand von Beispielen wird in die Performative Didaktik im Kontext des Deutschen als Fremdsprache eingeführt. Der Bezug zu den Performativen Künsten wird als grundlegend betrachtet, um neben dem Theater auch das Erzählen und musikalische Formen zu erfassen. Die Beiträge des Hefts werden abschließend kurz vorgestellt.
Folgt man den Empfehlungen der UNESCO, so sollten die Künste im Bereich Bildung eine wichtige Rolle spielen. Eine Performative Fremdsprachendidaktik nimmt diese Empfehlungen ernst, indem sie die Künste, insbesondere die Kunstform Theater, in den Unterricht integriert. Dieser Beitrag führt in die Grundideen dieser innovativen Didaktik ein.
Spracherwerb durch Erzählen traditioneller Geschichten ist ein Abenteuer: Dieses Verfahren setzt auf die Verführungskraft von oral vermittelten Erzählungen, die Spannung und Emotionalität garantieren und das Verlangen evozieren, dem Handlungsverlauf trotz unbekannter Begriffe zu folgen. Erzählen erweist sich als eines der effektivsten Verfahren, Sprache in ihrer komplexen kommunikativen Funktion zu vermitteln – insbesondere für Lehrende des Faches Deutsch als Fremdsprache.
Der Beitrag zeigt, wie man ein Theaterstück entwickeln und inszenieren kann. Theaterprojekte als performative Großform bereichern und ergänzen den Fremdsprachenunterricht. Die Sprache wird einverleibt und emotional verankert. Dabei ist die Fremdsprache Werkzeug für die Bewältigung künstlerischer Herausforderungen.
Performative Theaterformen in all ihren Variationen sind für die Theaterarbeit im DaF-Unterricht sehr gut geeignet. Die fremde Sprache kann erlebt werden als Form, die eigenen Gefühle und Gedanken auszudrücken. Auf der Basis eines Textes kann eine kleine in sich geschlossene Szene entwickelt werden. Die Voraussetzung dafür sind Übungen zur Vertrauensbildung, zur Atemtechnik, zum Sprechen und schließlich zur Rollenarbeit.
Der Beitrag zeigt, wie im Rahmen der → Performativen Didaktik mit Bewegung im Unterricht sowohl effektiv und motivierend gelernt werden kann als auch Gemeinschaftserlebnisse ermöglicht werden. Dazu werden aktuelle Befunde aus den Neurowissenschaften und der Didaktik referiert und es wird demonstriert, wie Theatermethoden in verschiedenen Altersgruppen und Niveaustufen eingesetzt werden können.
Nur allzu oft wird Grammatik als etwas mühsam zu Erarbeitendes erfahren. Dabei lassen sich grammatische Strukturen mit spannenden Inhalten verbinden und in performative Kontexte einbetten, sodass sie auf anschauliche Weise in ihrer Funktion wahrgenommen, im Spiel mit hoher Motivation verwendet und aufgrund des häufigen Gebrauchs sowie erlebter positiver Emotionen nachhaltig verinnerlicht werden. Dies sei im folgenden Beitrag anhand einer dramagrammatischen Sequenz für Grundschulkinder mit DaZ und Sprachförderbedarf illustriert.
Künstlerische Prozesse eröffnen Räume für die Begegnung mit anderen und mit sich selbst. Da es außer der Sprache mit Wörtern noch die Sprache des → Körpers und die Sprache von Bildern gibt, eröffnen sich großartige Möglichkeiten, sich zu äußern, auch für junge Menschen, die die Sprache des Landes, in dem sie jetzt leben, noch nicht gut beherrschen. Bei der im Folgenden beschriebenen Arbeitsweise entsteht durch das Zusammenspiel von Wort, Körper und Bildender Kunst / Fotografie künstlerische Tätigkeit, die Jugendliche zur Selbstreflexion anregt.
In dem Beitrag wird dargestellt, wie Lernende ausgehend von einem Standbild aus einem Kurzfilm performative und multimodale Sprachlern-, Imaginations- und Reflexionsprozesse erleben können. Dabei werden neben Schreib- und Diskussionsaufgaben performative Aktivitäten wie der Heiße Stuhl eingesetzt, um den Lernenden auch körperlich-ästhetische Erfahrungen zu ermöglichen.
Eine Inszenierung im Klassenzimmer bietet nicht nur die Möglichkeit Theater kennenzulernen, sondern auch, die Grenzen von purem Sprachverstehen mit Emotionen und Spiel zu überschreiten. In der Klassenzimmerproduktion »Mein ziemlich seltsamer Freund Walter« besucht das Junge Deutsche Theater in Berlin Willkommensklassen und zeigt, wie viel Lernende erfassen können, ohne alles zu verstehen. Die Inszenierung macht Lust auf genaues Hinschauen und im Nachgespräch Mut zum Mitsprechen.
Der Einstieg in ein Drama kann Anlass geben, über die Art der hier verwendeten Sätze zu reflektieren. Gleich, ob es sich dabei um ein klassisches oder um ein modernes Stück handelt, immer müssen wir davon ausgehen, dass es sich dabei um künstlerisch gestaltete Sprache handelt. Damit ist der Gestaltungswille gemeint, der die im Drama verwendete Sprache über ihre Alltäglichkeit hinausführt.
+++ Flow +++ Gromolo +++ Improvisationstheater +++ Kamishibai +++ Körpersprache +++ Performative Didaktik +++ Standbild +++ Theatrale Mittel +++
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