DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2194-1823.2008.38 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2194-1823 |
Ausgabe / Jahr: | 38 / 2008 |
Veröffentlicht: | 2008-03-01 |
In diesem Heft werden aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse, Modelle und Theorien zum Lernen weiterer Sprachen vorgestellt. Auch wird gefragt, wie wir das Lernen planen und gestalten können, um die Lernenden bestmöglich zu unterstützen. Dabei sollen einige ausgewählte Fragestellungen aus der oft sehr komplexen und abstrakten Fachdiskussion in der Fremdsprachenforschung für Praktiker/-innen aufbereitet werden, sodass klar wird, was sich hinter Schlagworten wie „Aufgabenorientierung“, „Formfokussierung“ oder „Projektorientierung“ theoretisch verbirgt. Darüber hinaus werden zugleich mögliche Formen der Umsetzung gezeigt oder zumindest beispielhaft benannt.
Dieser Beitrag behandelt die Frage, wie Sprachlernaufgaben aus lern- und spracherwerbs-theoretischer Perspektive auf ihre Wirksamkeit hin zu beurteilen sind und wie aufgabenorientierter Sprachunterricht (task-based teaching) die Möglichkeiten neuer Medien (speziell des Internets) nutzen kann. Zum Entwurf von Aufgaben braucht man Kenntnisse über die Lernwirksamkeit von Lernaktivitäten und über die dabei entscheidenden Merkmale in der Aufgabenstellung. Eine solche Kompetenz setzt lerntheoretische Kenntnisse und Wissen über Spracherwerbstheorie voraus.
Im Studium befasst man sich mit den Fremdsprachenerwerbshypothesen, bis zur Lehrpraxis hat man dieses Wissen aber meist zugunsten dringender Fragen der Unterrichtsgestaltung verdrängt. Gibt es überhaupt einen Bezug zwischen den gelernten Hypothesen und der tagtäglichen Unterrichtspraxis? Inwiefern wird Theorie in Deutsch-Lehrwerken widergespiegelt? Der folgende Beitrag bespricht, welchen Einfluss gängige Modelle des Fremdsprachenlernens und insbesondere der Tertiärsprachendidaktik (beim Lernen einer zweiten oder weiteren Fremdsprache) auf die Gestaltung von Unterrichtsmaterialien ausüben.
Der Gemeinsame europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER) bildet seit seinem Erscheinen eine zunehmend wichtige Grundlage für Entscheidungen über das Lehren und Lernen von Sprachen, gerade auch was die Entwicklung des Deutschunterrichts – keineswegs nur in Europa – betrifft.
Auch wenn sich Projektarbeit auf dem Gebiet des Lehrens und Lernens von Deutsch als Fremdsprache zunehmender Beliebtheit erfreut, so herrscht doch weder Klarheit noch Übereinstimmung darüber, was es eigentlich genau mit dieser Form von Unterricht auf sich hat. Unser Anliegen soll es daher sein, zu einem besseren Verständnis des Projektunterrichts beizutragen, indem wir seine Entstehungsgeschichte nachzeichnen, eine Begründung in den sozialisations- und lerntheoretischen Voraussetzungen suchen und schließlich seine Umsetzung in der Fremdsprachendidaktik darstellen.
Alternativ zum lehrwerkbasierten Grammatikunterricht, der oft einem mehr oder weniger routinehaften „Präsentieren-Üben-Anwenden“- Modell folgt, möchte ich im Folgenden ein Szenario entwerfen, in dem sich die Lehrpersonen stärker als reflektierende Praktiker/-innen begreifen. Sie müssten dazu versuchen, zumindest einige der zahlreichen Faktoren, die das Gelingen oder Misslingen von Sprachunterricht bedingen können, in der Unterrichtsplanung und -vorbereitung zu bedenken. Im Kern wird es darum gehen, aus der Lehrperspektive die Verbindung herzustellen zwischen der externen Grammatik, d. h. den zu erwerbenden Strukturen und Elementen der Zielsprache einerseits und der internen Grammatik andererseits, die sich in der Lernerkognition aufbaut.
In der fremdsprachendidaktischen Fachliteratur wird häufig – abgeleitet aus lerntheoretischen Vorstellungen – ein Wandel der Lehrerrolle gefordert. Die Lehrkraft sollte weniger instruieren, sondern vielmehr als Berater/-in, Coach, Mediator/-in oder Lernhelfer/-in tätig sein. Eine konsequente Weiterentwicklung bietet die individuelle Sprachlernberatung. Der folgende Beitrag diskutiert, ob und wie sich eine Sprachlernberatung überhaupt im schulischen Kontext realisieren lässt.
Alle Lehrenden – unabhängig davon, ob sie Sprachen, Mathematik oder Geografie unterrichten – machen die Erfahrung, dass das, was sie im Unterricht anbieten und zu vermitteln versuchen, nicht zwingend identisch ist mit dem, was ihre Lernenden davon aufnehmen und behalten. Was die möglichen Ursachen für diese Diskrepanz zwischen Input (Angebot) und Intake (Aufnahme) in Bezug auf das Fremdsprachenlernen sein könnten und welche Möglichkeiten es gibt, diese Kluft zu überwinden, soll im vorliegenden Beitrag erörtert werden.
+++ Allgemein +++ Sprache und Gehirn +++ Spracherwerbstheorie und Sprachlernaufgaben +++ Projektlehren und -lernen +++ Formfokussierung +++ Sprachlernberatung +++ Lehr- und Übungsbücher +++
+++ Aufgabenorientierter Unterricht +++ Entwicklungsstufen, -stadien, Erwerbs oder Lernsequenzen +++ Forcierte Sprachproduktion +++ Formfokussierung, Formorientierung +++ Input (Sprachangebot) / Intake (Sprachaufnahme) +++ Inputflut (input flood) +++ Interaktionshypothese +++ Interimssprache, Lernersprache +++ Konstruktivismus / Instruktivismus +++ Kritische Periode +++ Lateralität / Lokalisierung +++ Lernerautonomie +++ Metasprache +++ Regelgenerierte Konstruktionen +++ Sprachaufmerksamkeit (noticing) +++ Sprachbausteine (chunks) +++ Sprachbewusstheit +++ Transfer +++
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