DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2194-1823.2003.28 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2194-1823 |
Ausgabe / Jahr: | 28 / 2003 |
Veröffentlicht: | 2003-03-01 |
So zahlreich die sprachlichen Kombinationsmöglichkeiten mit Europa, so zahlreich sind auch die Sprachen, die auf diesem Kontinent gesprochen werden. Welcher Blickwinkel bei der Vermittlung der deutschen Sprache wird da der Tatsache gerecht, dass in Europa mehr als 80 Sprachen gesprochen werden? Welchen Stellenwert soll Europa im Deutschunterricht einnehmen?
Die Karte enthält keine Ländernamen, damit sie im Unterricht für eine Übung genutzt werden kann, z.B. Zuordnung der Ländernamen (eventuell nach einem Silbenrätsel).
Dieses Heft von FREMDSPRACHE DEUTSCH möchte durch die vielfältigen Betrachtungs- und Herangehensweisen der Autorinnen und Autoren dazu beitragen, Ihnen die Sinne für „Europa im Deutsch als Fremdsprache-Unterricht“ zu schärfen und Ihnen nicht zuletzt für den eigenen Unterricht Anregungen geben.
Zum Europäischen Sprachenjahr veranstalteten die fünf Kulturinstitute in Mailand – British Council, Goethe-Institut, Institut Francais, Instituto Cervantes und Österreich Institut – gemeinsam ein großes Sprachenfest für Schüler. Die Initiative dazu ging vom Goethe-Institut aus, das auch die gesamte Organisation koordinierte. Almuth Meyer-Zollitsch, Leiterin der Spracharbeit am GI Mailand, berichtet über das Sprachenfest, das zwei Tage lang ein buntes Programm von Spielen, Spaß und Kultur in vier Sprachen bot.
E-Mail-Projekte, bei denen sich die Lernenden überein gemeinsam gewähltes Thema austauschen, sind für den Deutschunterricht immer anregend und motivierend, denn sie ermöglichen echte Kommunikation mit ausländischen Kommunikationspartnern und bieten den Projektpartnern die Gelegenheit, die bereits erworbenen Fremdsprachenkenntnisse nicht nur maximal und sinnvoll einzusetzen, sondern auch aktiv zu erweitern. Darüberhinaus lösen sie vielfältige interkulturelle Lernprozesse bei den Lernenden aus.
Annette Keller unterrichtet an der Europäischen Schule in Brüssel Wirtschaftskunde in Deutsch als erster Fremdsprache. Sie legt Wert auf einen aufgabenorientierten Unterricht, bei dem die Lernenden die Gelegenheit haben, Problemlösungen zu erarbeiten. Sie schildert ihre Erfahrungen bei der Teilnahme ihrer Klasse an einem Multimedia-Wettbewerb im Rahmen des Unterrichts und stellt zwei Arbeitsblätter vor, mit denen die Lernenden die vier Freiheiten des europäischen Binnenmarkts an Fallbeispielen „ausprobieren“ können.
Sie sind kleine Österreicher mit griechischer Mutter, Finnen mit schwedischem Familiennamen und deutscher Muttersprache oder ganz einfach deutsche Kinder, die mit ihren Eltern Französisch sprechen. Sie sind Europäer-Kinder in Brüssel und eigentlich die „richtigen“ Europäer von morgen: mehrsprachig, multikulturell geprägt und ausgesprochen anpassungsfähig. Aber wo sind sie wirklich zu Hause?
An den Europäischen Schulen werden alle Hauptfächer in den elf offiziellen Sprachen (Amtssprachen) der Mitgliedstaaten der EU unterrichtet (Dänisch, Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Niederländisch, Portugiesisch, Schwedisch und Spanisch). Demzufolge haben Europäische Schulen mehrere Sprachabteilungen, je nach Größe der Schule variierend, damit der pädagogische Grundsatz des Vorrangs der Muttersprache bei der Schulbildung eingelöst werden kann.
Die Heinrich-Heine-Schule ist eine Europaschule. Nach einem langen Orientierungsprozess sind nunmehr die Lerninhalte der Projekte europaorientiert, sie haben eine „europäische Dimension“ bekommen. Was ist eine „europäische Dimension“? Wie vermeiden wir Europazentrismus? Wie integriert man Europa in die Projekte? Wie setzt man die europäische Dimension in der Praxis um? Wie evaluiert man eine europäische Dimension?
Innerhalb der Europäischen Union verschwinden die Zoll- und Passkontrollen beim Übertritt von einem Land in das andere – dennoch bleiben Grenzen: Sprachgrenzen erinnern daran, dass mit der Aufhebung der Grenzkontrollen die Unterschiede zwischen den Menschen, ihren Gewohnheiten und Erwartungen, die unterschiedlichen Meinungen der einen über die anderen nicht verschwunden sind.
Mit dem neuen Kalender für die Pädagogische Verbindungsarbeit (PV) wird der traditionelle Kanon landeskundlicher Themen für den Deutsch als Fremdsprache-Unterricht erweitert; in der Nummer 18 dieser Zeitschrift wurde eine Landeskunde der deutschsprachigen Länder vorgestellt, nun richtet sich der Blick auf den europäischen Kontext. „Europa im Blick“ soll Deutschlernenden in aller Welt an einem praktischen Beispiel die vielfältigen Verknüpfungen von Menschen und Kulturen „bildlich“ vorführen und reichhaltige Materialien für den Unterricht bereitstellen.
Die hier vorgestellten Arbeitsblätter beziehen sich inhaltlich auf den Status Quo der EU im Jahr 2003. Es stehen also die derzeitigen15 Mitgliedsländer im Mittelpunkt der Betrachtung und es werden die zu diesem Zeitpunkt geltenden institutionellen Strukturen vorgestellt. Sollte der „Europäische Konvent“ die erhofften Vorschläge für eine europäische Verfassung erarbeiten und damit die Grundlage für eine Reform der europäischen Institutionen legen, und sollte die Europäische Union bald 25 Mitglieder zählen, werden die Materialien natürlich überarbeitet und aktualisiert.
Die zwölf Lehrerinnen und Lehrer haben in vier intensiven Arbeitstagen die Zurückhaltung gegenüber der Europäischen Union aufgegeben. Der beste Beweis dafür sind die E-Mails mit immer ähnlichem Wortlaut: „Könntest du mir bitte noch einige CD-Roms ,Hallo Europa‘ schicken, meine Kollegen möchten auch damit arbeiten.“
+++ Amsterdam +++ Amtssprachen +++ Beitritt eines neuen Staates +++ Binnenmarkt +++ Cent +++ Charta der Grundrechte +++ Erweiterung +++ Europarat +++ Euro +++ Europäische Gemeinschaft (EG) +++ Europäische Kommission +++ Europäischer Gerichtshof (EuGH) +++ Europäisches Parlament (EP) +++ Europäischer Rat +++ Europäische Union (EU) +++ Vier Freiheiten +++ Konvent zur Zukunft Europas +++ Rat der Europäischen Union +++ Römische Verträge +++ Drei Säulen der EU-Politiken +++ Schengen-Abkommen +++ Stabilitäts- und Wachstumspakt +++
Gemeinhin wird angenommen, dass die Verständigung in Europa durch die sogenannten Internationalismen, die überwiegend lateinischen Ursprungs sind, erleichtert wird. Jedoch gibt es auch unter den sogenannten Internationalismen Bedeutungsnuancen und teilweise Bedeutungsunterschiede, die durchaus beachtenswert sind. Es sind also einige „falsche Freunde“ darunter, vor denen man sich in Acht nehmen muss.
+++ Die Europäische Union im Überblick +++ Die Europäische Union - Materialien für den Unterricht +++ Die Europäische Union - Empfehlenswerte Homepages +++ Der Europarat - Informationen und Dokumente +++ Europa, ein Lesevergnügen +++
2002: Wort / Unwort des Jahres
Frank-Rüdiger und Hannelore Jach (Hrsg.): Schule ist Gemeinschaft. Konzepte einer europäisch ausgerichteten Bildung. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren 2002. 224 S., 18,- Euro
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